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Frühlingsboten in den Thurauen – Wer blüht denn schon?

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Flora & Fauna Schweiz, Naturzentrum Thurauen
Bevor mit dem wärmeren Wetter die Blätter der Bäume die Thurauen in ein saftiges Grün färben, künden am Waldboden die ersten Pflanzen den nahenden Frühling an. Sie nutzen das noch kurze Zeitfenster, während dem das Sonnenlicht bis zu ihnen reicht, um zu wachsen. Einige blühen bereits und bieten den ersten Insekten eine wichtige Nahrungsquelle.

Frühlingsboten in den Thurauen – Wer blüht denn schon?

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Flora & Fauna Schweiz, Naturzentrum Thurauen
Bevor mit dem wärmeren Wetter die Blätter der Bäume die Thurauen in ein saftiges Grün färben, künden am Waldboden die ersten Pflanzen den nahenden Frühling an. Sie nutzen das noch kurze Zeitfenster, während dem das Sonnenlicht bis zu ihnen reicht, um zu wachsen. Einige blühen bereits und bieten den ersten Insekten eine wichtige Nahrungsquelle.

Blühende Evergreens auch in den Gärten

Krokusse und Schneeglöckchen blühen nicht nur in den Thurauen, sondern auch in vielen Gärten. Wenn sie hervorkommen, ist der Frühling nicht mehr weit. Die Altbekannten sind die ersten: Zum Teil schon im Januar kann man in den Gärten Schneeglöckchen sehen. In den Thurauen dauert es ein wenig länger, da es durch die Nähe zum Fluss gut ein paar Grad kälter sein kann. Auch Krokus und Primel zeigen jetzt schon ihre Blüten und künden den Frühling an. Eine Frostperiode nach ihrem Auftauchen kümmert die zart anmutenden Pflänzchen nicht, denn sie haben einen eingebauten Frostschutz in ihren Zellen.

Giftige Schönheit

Einsam und anmutend steht der Seidelbast mit seinen rosa Blüten in der kahlen Waldlandschaft.

Bei einem Spaziergang durch die noch grösstenteils kahle Landschaft fallen einem die rosa Blüten des Seidelbasts in der sonst braunen Umgebung schnell ins Auge. Als einzige Art in Mitteleuropa hat der Seidelbast seine Blüten direkt am Stamm und wird auch gerne als Zierpflanze gehalten. Aber Achtung: Die ganze Pflanze ist sehr giftig und schon wenige Beeren können tödlich sein! Im Mittelalter rieben sich Bettler:innen die Früchte auf die Haut, um durch die entstehende Reizung besonders viel Mitleid zu erregen.

Entzündungen, Husten und Leberprobleme – für fast alles gibt es einen Frühblüher

Das Leberblümchen, hier noch ohne die namensgebenden Blätter, ist eine der ersten Pflanzen, die im Frühling blühen.

Viele Pflanzen, die in den Thurauen vorkommen, wurden seit jeher als Heilpflanzen verwendet. So auch einige der Frühblüher, die sogar mit ihrem Namen darauf hindeuten. Etwa das Lungenkraut hat Inhaltsstoffe, die bei Husten und Entzündungen helfen. Oder der Huflattich, der Hustenreiz zu mildern vermag. Das erschliesst sich aber erst aus seinem wissenschaftlichen Namen Tussilago farfara, der das lateinische Wort tussis für Husten enthält. Der Name des Leberblümchens kommt von seinen Blättern, die entfernt an eine Leber erinnern. Daraus schloss man im Mittelalter, dass die Pflanze bei Leberproblemen eine heilende Wirkung entfaltet – allerdings mit wenig Erfolg.

Huflattich wird als Heilpflanze gegen Husten verwendet.
Nach der Bestäubung verfärben sich die Blüten des Lungenkrauts violett/bläulich.

Die vorgestellten Frühblüher sind nicht mehr lange die einzigen Blüten in den Thurauen. Die Kuhschellen stehen auch in den Startlöchern und werden bald schon die Wandernden erfreuen.

Meine Spende für Auenschutz und Umweltbildung
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