Faszination Fledermaus

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Flora & Fauna Schweiz
Lebendig sind die lauen Sommernächte und das nicht nur bei uns Menschen: Auch Fledermäuse sind nach dem Eindunkeln aktiv und faszinieren mit ihrem blitzschnellen Flug. Was viele erstaunt: In der Schweiz leben 30 verschiedene Fledermausarten. Damit sind sie die artenreichste Gruppe der einheimischen Säugetiere!

Faszination Fledermaus

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Flora & Fauna Schweiz
Lebendig sind die lauen Sommernächte und das nicht nur bei uns Menschen: Auch Fledermäuse sind nach dem Eindunkeln aktiv und faszinieren mit ihrem blitzschnellen Flug. Was viele erstaunt: In der Schweiz leben 30 verschiedene Fledermausarten. Damit sind sie die artenreichste Gruppe der einheimischen Säugetiere!

Fledermäuse, die fliegenden Säugetiere

Säugetiere? Richtig! Fledermäuse gehören zu den Säugetieren! Und innerhalb der Säugetiere bilden sie die einzige Artengruppe, welche den Aktivflug beherrscht. Doch wie ist das überhaupt möglich? Der Gliedmassenaufbau ist bei allen Säugetieren ähnlich, da dieser auf dieselbe evolutionäre Linie zurückgeht. Somit besitzen auch Fledermäuse Finger – ganz ähnlich wie wir Menschen. Diese sind jedoch stark abgewandelt und umfunktioniert. Die einzelnen Fingerglieder weisen eine starke Verlängerung auf und sind mit einer Flughaut überzogen, welche bis an die Hinterbeine ragt. So bewirkt diese eine optimale Aufspannung für den Aktivflug.  

Die Finger der Fledermäuse (Quelle: https://www.fledermaus-bayern.de/K%C3%B6rperbau.html)

Wie kann die Fledermaus bei Dunkelheit so geschickt manövrieren?

Fledermäuse sind nachtaktive Tiere. Um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden, kombinieren Fledermäuse ihr Sehvermögen mit der sogenannten Echoortung. Hierfür erzeugen sie für uns Menschen unhörbare Rufe im Ultraschallbereich. Am Echo dieser Rufe können Fledermäuse Objekte lokalisieren, da dieses zeitversetzt bei ihnen ankommt. Nebst der Ermittlung von Form und Entfernung können sie durch die Frequenzunterschiede des Echos sogar Oberflächenbeschaffenheiten unterscheiden. So erzeugen Fledermäuse ein «Hörbild» ihrer Umgebung, welches dem menschlichen Sichtfeld vermutlich sehr nahekommt.

Eine Fledermaus unterwegs in der Nacht (Quelle: Manuel Ruedi, Muséum Genève, https://fledermausschutz.ch/biologie)

Die Wasserfledermaus – ein Portrait einer Vertreterin aus den Thurauen

Mit einer Flügelspannweite von ca. 27 cm und einem Gewicht von rund 10 g gehört die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) zu den mittelgrossen einheimischen Vertreterinnen der Fledermäuse. Ihre Jagdgebiete erstrecken sich entlang stehenden, aber auch langsam fliessenden Gewässern. Somit eignet sich auch die Thur und deren Altläufe ideal als Lebensraum. Gejagt werden allerdings nicht Fische, sondern Insekten; denn viele Insektenarten legen ihre Eier in eben diese Gewässer ab. Dabei werden die Insekten an der Wasseroberfläche angepeilt und durch Aufspannen der grossen Füsse und der Schwanzflughaut aus der Luft «gekeschert». Beobachtungen zeigten, dass ein einzelnes Tier auf diese Weise bis zu 2000 Insekten pro Nacht fangen kann.

Myotis daubentonii auf Nahrungssuche (Quelle: Marko König, https://fledermausschutz.ch/wasserfledermaus)
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